Bei der Kalkulation von Baukosten immer Puffer einplanen

Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Bauherren bei ihren Vorhaben verkalkulieren und höheren Kosten konfrontiert sehen, als ursprünglich geplant. Oft geht es um viel Geld und Nachfinanzierungen zu hohen Zinssätzen sind keine Seltenheit. Doch es geht auch anders. Wer seine Baukosten präzise plant und einen finanziellen Puffer einrichtet, ist abgesichert.

Bei der Kalkulation von Baukosten immer Puffer einplanen

Konsequenzen einer Budgetüberschreitung

Ein Überschreiten des ursprünglichen Budgets ist kritisch. Den meisten Bauherren droht eine Finanzierungslücke: Es wird mehr Geld benötigt, als zur Verfügung steht. Häufig bleibt nur eine zusätzliche Kapitalaufnahme in Form einer Nachfinanzierung als Ausweg.

Allerdings sind Nachfinanzierungen zu meiden. Wer in diese Situation gerät und eine Aufstockung der Baufinanzierung benötigt, sitzt am kürzeren Hebel. Die Bank kann für das ergänzende Darlehen einen stattlichen Zinssatz festlegen. Die zusätzliche Kapitalaufnahme treibt die Kosten der Finanzierung spürbar in die Höhe.

Gründe für höhere Baukosten

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb die Baukosten höher ausfallen, als in der Bauplanung einst kalkuliert.

  • Ungenaue Planung: Ob Baumaterialien oder Innenausbau, bei der Kostenplanung ziehen Architekten meist nur Durchschnittswerte heran. Wenn beispielsweise ein Bauherr die Entscheidung trifft, sein künftiges Zuhause mit kostspieligen Fliesen auszustatten, können die Durchschnittswerte leicht überschritten werden. Passiert dies mehrfach, drohen im Summe stattliche Mehrkosten.
  • Unvorhersehbare Ereignisse: Manchmal laufen die Dinge auf der Baustelle anders als ursprünglich geplant. Es können sich beispielsweise technische Schwierigkeiten auftun, die nicht vorhersehbar waren. Bauunternehmen oder Handwerksbetriebe müssen dann Mehrarbeit leisten oder andere Baustoffe verarbeiten, was die Baukosten erhöht.
  • Änderungswünsche: Es kommt vor, dass Bauherren während der Bauphase ihre Meinung ändern und Teile des Vorhabens umplanen. Solche Änderungen führen oft zu einer Kostenerhöhung.

Tipps zum Schutz vor unerwartet hohen Baukosten

Es existieren Strategien, um einem Kostenanstieg vorzubeugen.

  • Genaue Planung: Anstatt Durchschnitts- oder Erfahrungswerte anzusetzen, können sich Bauherren und Architekten ausreichend Zeit nehmen, um die einzelnen Kostenpositionen detailliert durchzugehen und z.B. individuell angefragte bzw. recherchierte Werte festsetzen. Dies kostet zwar Zeit, verspricht aber mehr Kostensicherheit.
  • Strikte Einhaltung des Budgets: Ob bei den Außenanlagen oder der Gebäudeausstattung, Abweichungen vom den ursprünglichen Kostenplan sind nicht ungewöhnlich. Wer die Kostenvorgaben hingegen einhält, hat keine Mehrkosten zu fürchten.
  • Finanziellen Puffer einplanen: Sollte das Budget nicht eingehalten werden können, lassen sich Mehrkosten mit einer Finanzreserve abfedern, da noch ausreichender finanzieller Spielraum besteht.

Wie Bauherren einen finanziellen Puffer anlegen

Ein Puffer lässt sich auf unterschiedliche Weise in die Baufinanzierung integrieren. Ein Ansatz besteht darin, einen Teil des Eigenkapitals zurückzuhalten bzw. es bewusst nicht für die Finanzierung einzuplanen. Dies mag zwar schwer fallen und unter Umständen kann sich die Beleihung verschlechtern. Es ist immer gut, etwas Geld in der Hinterhand zu haben.

Auch die Bank kann unter Umständen helfen. Es gibt mittlerweile einige Banken, die eine Nichtabnahme von Darlehensteilen erlauben. Das Prinzip ist simpel: Es wird ein Darlehen abgeschlossen, das den Finanzierungsbedarf übersteigt. Allerdings muss es nicht vollständig abgenommen werden, wodurch ein zusätzlicher finanzieller Spielraum entsteht.

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