Je nach Region kann der Erwerb eines Eigenheims ungemein kostspielig sein, zumindest wenn ein konventioneller Objektkauf oder gar ein Bauvorhaben geplant ist. Wer hingegen eine Immobilie via Zwangsversteigerung erwirbt, kann seinen Traum vom eigenen Zuhause mit ein wenig Glück viel kostengünstiger realisieren.
Dies hat sich in den vergangenen Jahren herumgesprochen, nie zuvor gab es so viele Privatpersonen, die Zwangsversteigerungen besucht und mitgeboten haben. Allerdings verläuft die Teilnahme an einer Auktion nicht immer wie geplant, teilweise werden gravierende Fehler gemacht. Damit dies Ihnen nicht geschieht, möchten wir in diesem Beitrag darüber informieren, worauf es in der Praxis ankommt.
Objektwert überprüfen
Es ist unbedingt zu prüfen, wie es um den tatsächlichen Marktwert der Immobilie steht. Entsprechende Zahlen bzw. ein Verkehrswert werden zwar im Vorfeldgenannt, doch besser ist es, sich selbst einen Überblick über den jeweiligen Immobilienmarkt zu machen. Man sollte sich zudem darüber klar werden, wie viel die Immobilie einem selbst wert ist.
Folgekosten bedenken
Zwangsversteigerungsobjekte befinden sich nicht immer im besten Zustand, d.h. es fallen womöglich enorme Zusatzkosten für Modernisierung und Renovierung an. Deren Höhe gilt es möglichst präzise zu beziffern, damit im Falle eines Erwerbs keine Kosten drohen, mit denen man zunächst nicht gerechnet hat.
Viele Interessenten unterschätzen genau diesen Punkt. Sie planen den Großteil der Arbeiten selbst zu verrichten, auch wenn dies längere Zeit dauern mag. Doch nicht immer steht das notwendige Fachwissen zur Verfügung. Außerdem kann die „Muskelhypothek“ als Arbeitsleistung nur Lohnkosten einsparen, jedoch nicht den Materialeinkauf. Zwar mögen viele Baumaterialien auf den ersten Blick preiswert erscheinen, doch zusammen können sie sich auf stattliche Beträge summieren.
Versteigerungsteilnahme vorbereiten
Die eigentliche Teilnahme an der Versteigerung setzt einen von der Bank unterschriebenen Scheck in ausreichender Höhe aus. Eine Bestätigung durch die LZB (auch Bundesbankscheck genannt) ist im Regelfall nicht mehr erforderlich, dennoch sollte dies sicherheitshalber geprüft werden.
Zudem sollte die Finanzierungszusage einer Bank vorliegen. Wer ohne Zusage ein Objekt erwirbt und dann eine Immobilienfinanzierung benötigt, steht unter großem Druck. Hier sollte niemand ein Risiko eingehen. Fast immer ist es am einfachsten, sich die Zusage bei einer Regionalbank einzuholen. Die eigentliche Finanzierung kann später immer noch bei einer anderen Bank erfolgen. Direktbanken erteilen im Vorfeld keine Zusagen für Objekte aus Zwangsversteigerungen (da zu viele Interessenten doch nicht zum Zug kommen), bieten aber nach erfolgtem Objekterwerb oft die besseren Konditionen.
Limit setzen und einhalten
Es gilt sich unbedingt ein preisliches Limit zu setzen und es strikt einzuhalten. Wer im Rahmen des Bieterverfahrens nervös wird und sich mitreißen lässt, erwirbt die Immobilie womöglich zu einem Preis, der die ursprüngliche Kalkulation vollständig zunichte macht. Übersteigen die Gebote das persönliche Limit, steigt man lieber mit einem guten Gewissen aus und versucht sein Glück bei der nächsten Zwangsversteigerung.