Finanzierungszusage erhalten: Die wichtigsten Faktoren

Der Erwerb eines Eigenheims steht und fällt mir der Kreditentscheidung der Bank. Ob Bauvorhaben oder Kauf: Erst wenn eine Finanzierungszusage vorliegt, kann es wirklich losgehen. Deshalb überrascht es nicht, dass viele Antragsteller nervös sind und auf eine positive Entscheidung hoffen.

Finanzierungszusage erhalten: Die wichtigsten Faktoren

Nüchtern betrachtet gibt es nicht viel zu hoffen, denn der Erhalt einer Finanzierungszusage ist keine Lotterie. Die Sachbearbeiter in den Kreditabteilungen entscheiden über die Finanzierbarkeit rational, sie gehen nach einem strengen Regelwerk vor. Jede Finanzierungsanfrage wird im Detail geprüft, um anschließend über die Zusage zur Baufinanzierung zu entscheiden.

Zwar gehen die Banken bei der Kreditprüfung unterschiedlich vor, doch im Kern werden dieselben Faktoren berücksichtigt. Die wichtigsten und damit zentralen Faktoren möchten wir nachfolgend erläutern.

Faktor 1: Einkommen

Das Einkommen ist für die Bank am wichtigsten. Jeder potenzielle Kreditnehmer muss über ein monatliches Nettoeinkommen verfügen, welches ihm genug Spielraum lässt, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und das Immobiliendarlehen planmäßig zurückzuzahlen.

Für eine Genehmigung der Baufinanzierung muss das Einkommenvon der Bank als nachhaltig eingestuft werden. Unterhaltszahlungen werden von den meisten Banken nicht anerkannt, stattdessen stehen Lohn- und Gehaltszahlungen im Fokus. Bei Selbständigen und Gewerbetreibenden ist es schwierig, ein Monatseinkommen festzusetzen. Deshalb sehen sich Banken zumeist den Verlauf der letzten drei Geschäftsjahre an und leiten daraus ein Einkommen ab.

Faktor 2: Eigenkapital

Je mehr Eigenkapital in die Baufinanzierung eingebracht werden kann, desto besser. Schließlich verringert sich dadurch der Bedarf an Fremdkapital. Zwar gibt es Banken, die sogenannte Vollfinanzierungen anbieten, allerdings ist es dennoch von Vorteil, wenn Eigenkapital zur Verfügung steht.

Im Allgemeinen ist das Einkommen zwar höher zu werten, doch sollte jemand über große Ersparnisse verfügen, kann dies insbesondere bei einem geringen Einkommen vorteilhaft sein.

Faktor 3: Immobilie

Für den Erhalt einer Bestätigung der Finanzierung muss die Immobilie überzeugen. Sie dient als Sicherheit für das Darlehen und wird deshalb mit einer Grundschuld abgesichert. Sollte wirklich alles schief gehen, bleibt der Bank im schlimmsten Fall nur noch das Objekt, das sie im Rahmen einer Zwangsversteigerung liquidieren muss. Allerdings ist nur dann mit einem angemessenen Erlös zu rechnen, wenn das Objekt auch werthaltig ist.

Im Mittelpunkt stehen die typischen Bewertungsfaktoren, wie Lage und Objektzustand. Gerade bei sehr alten Objekten, die sich in einem desolaten Zustand befinden, kann es passieren, dass sich die Bank gegen eine Finanzierung ausspricht. Andererseits könnte dennoch eine Finanzierung möglich sein, beispielsweise wenn der Antragsteller ein plausibles Sanierungskonzept vorlegt.

Außerdem wichtig: Keine K.O. Kriterien

Sollten Einkommen, Eigenkapital und Objekt in Ordnung sein, ist die Finanzierung nahezu in trockenen Tüchern. In den meisten Fällen kann nichts mehr passieren – es sei denn, der Antragsteller erfüllt eines oder mehrere K.O. Kriterien. Dies sind Faktoren, die zur sofortigen Ablehnung der Finanzierungsanfrage führen. Grund ist der, dass sie aus Sicht der Bank eine sichere Finanzierung unmöglich erscheinen lassen.

Zu den größten K.O. Kriterien zählen u.a. ein negativer Schufa Eintrag oder eine laufende Privatinsolvenz / Wohlverhaltensphase. Der negative Schufa-Eintrag deutet an, dass der Antragsteller seinen finanziellen Verbindlichkeiten nicht zuverlässig nachkommt. Bei der Privatinsolvenz ist es wiederum so, dass ein Eigenheimerwerb während der Wohlverhaltensphase voraussichtlich einem Verstoß entspricht und womöglich kein Schuldenerlass stattfindet. Eine Finanzierung ist erst möglich, wenn der Schufa Eintrag gelöscht und/oder die Wohlverhaltenphase erfolgreich abgeschlossen ist.

Ihr Weg zur Finanzierungszusage

Sie planen den Erwerb einer Immobilie und benötigen eine Finanzierungszusage? Sprechen Sie mit einem unserer Finanzierungsberater, um ein maßgeschneidertes Finanzierungskonzept zu erhalten. Ergänzend stellen wir gerne ein Finanzierungszertifikat aus, das Sie gegenüber vielen Verkäufern und Maklern als Nachweis verwenden können. Unsere Spezialisten wissen genau, worauf es bei der Baufinanzierung ankommt und unterstützen Sie kompetent dabei, die gewünschte Zusage zu erhalten.

Fragen & Antworten zum Thema

Was unterscheidet Finanzierungszusage und Finanzierungsbestätigung?

Nach erfolgter Kreditprüfung mit positivem Ergebnis kann der Kreditgeber eine Finanzierungszusage erteilen. Hingegen muss eine Finanzierungsbestätigung nicht zwingend von einer Bank stammen. Oft werden solche Bestätigungen auch von Finanzierungsvermittlern ausgestellt.

Wie verbindlich die Rückmeldung von Bank oder Vermittler ist, hängt vom Einzelfall ab. Finanzierungsbestätigungen sind im Regelfall unverbindlich, während Finanzierungszusagen durch eine Bank verbindlich sein können. Sofern im Vorfeld eine genaue Prüfung der Rahmendaten erfolgt ist, kann davon ausgegangen werden, dass später der Kreditvertrag von der Bank angenommen wird.

Doch selbst für „verbindliche“ Zusagen gilt ein Vorbehalt: Die Bank wird der Finanzierung nur zustimmen, wenn sich die gemachten Angaben (z.B. zum Einkommen) später bestätigen.

Wie lange ist die Dauer bis zum Erhalt der Zusage?

Eine Finanzierungsbestätigung kann im Regelfall zeitnah, meist innerhalb von ein bis zwei Tagen erstellt werden. Eine Finanzierungszusage mit vorausgehender Prüfung durch den Kreditgeber erfordert mehr Zeit. Dann hängt die Dauer von der Auslastung der Kreditabteilung ab, was unter normalen Umständen eine Wartezeit von ca. drei bis zehn Werktagen zur Folge hat.

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