Immobilienkauf im Ausland: Diese Gefahren müssen Käufer kennen

Der Erwerb einer Immobilie im Ausland übt auf viele Menschen einen großen Reiz aus. Kein Wunder, denn je nach Land tun sich ganz neue Möglichkeiten auf – und zwar ganz unabhängig davon, ob jemand seinen Wohnsitz verlegen oder die Immobilie lediglich im Urlaub nutzen möchte.

Immobilienkauf im Ausland: Diese Gefahren müssen Käufer kennen

Doch so reizvoll der Immobilienkauf auch sein mag: Unter solchen Umständen bringt er gleich mehrere Fallstricke mit sich. In mehreren Bereichen können die Unterschiede im Vergleich zu einem Immobilienerwerb in Deutschland sehr groß sein. Auf die größten Gefahren möchten wir in diesem Beitrag hinweisen.

Kosten

Sobald es um die Kosten geht, denken viele Menschen vorrangig an den Kaufpreis. Doch aufgepasst, je nach Land können stattliche Nebenkosten anfallen – sowohl einmalige als auch dauerhafte Folgekosten.

Ein hervorragendes Beispiel sind die Grundsteuern. Es gibt Länder, in denen im Vergleich zu Deutschland viel höhere Grundsteuern anfallen. Je nach Objekt sind sie keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen. Im Lauf der Jahre können sie sich auf einen stattlichen Betrag summieren und damit den Immobilienkauf viel teurer machen, als ursprünglich gedacht.

Rechtsrahmen

Natürlich ist auch der Rechtsrahmen ein vollkommen anderer. Dementsprechend gilt es beim Vertragswerk / dem Kaufvertrag besonders vorsichtig zu sein. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, vor Ort einen spezialisierten Juristen aufzusuchen, der den Kaufvertrag gründlich prüft und ggf. auch für Nachbesserung sorgt. Wer stattdessen einen Vertrag blindlings unterschreibt, geht ein hohes Risiko ein.

Im Übrigen beschränkt sich der abweichende Rechtsrahmen nicht nur auf den Kaufvertrag. Je nach Land kann es z.B. sein, dass Immobilieneigentümer deutlich schlechter durch das Gesetz geschützt sind. Ein typisches Beispiel sind Enteignungen: In Deutschland werden Enteignungen (z.B. für die Errichtung von Infrastruktur) vergleichsweise selten vorgenommen. Zudem steht den Betroffenen eine einigermaßen angemessene Entschädigung zu. In anderen Ländern muss dies nicht der Fall sein.

Finanzierung

Die Finanzierung der Immobilie läuft oftmals vollkommen anders ab. Noch immer sind Immobiliendarlehen mit variabler Verzinsung äußerst verbreitet. Doch gerade jetzt ist ein Abschluss riskant: Die Marktzinsen mögen zwar niedrig sein, doch bis in zehn Jahren könnte sich dies grundlegend ändern.

Angehende Darlehensnehmer sollten deshalb im Detail prüfen, wie sicher die ihnen vorgeschlagene Finanzierung tatsächlich ist. Selbst wenn die Menschen vor Ort solch eine Variante bedenkenlos abschließen, kann es sinnvoll sein, selbst einen anderen Weg einzuschlagen.

Sonstige Risiken

Ein ebenfalls gerne unterschätztes Thema sind Einreisebestimmungen. Wer Immobilieneigentum innerhalb der Europäischen Union erwirbt, braucht sich diesbezüglich keine Gedanken machen. Anders sieht es aus, wenn sich die Immobilie z.B. in den USA befindet. Dort gelten sehr strikte Einreisebestimmungen. Unter Umständen kann es passieren, dass es aufgrund solcher Bestimmungen plötzlich nicht mehr möglich ist, in das Land einzureisen. Damit wäre die Immobilie nicht mehr nutzbar.

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