Probewohnen vor dem Immobilienkauf? Gar keine so schlechte Idee!

Der Kauf eines Eigenheims ist an eine Entscheidung mit weit reichenden Folgen geknüpft. Diese betreffen nicht nur die privaten Finanzen, sondern auch das künftige Alltagsleben. Schließlich wird sich die Wohnsituation ändern, was nicht zu unterschätzen ist. Unter Umständen verändern sich die Begebenheiten auf eine Art und Weise, mit der man zuvor nicht gerechnet hat.

Probewohnen vor dem Immobilienkauf? Gar keine so schlechte Idee!

Im heutigen Beitrag möchten wir eine kleine Geschichte aus unserem Alltag in der Finanzierungsberatung erzählen. Es geht um einen Mann, der über uns eine Eigentumswohnung finanzieren wollte. Die Vorbereitungen waren weit vorangeschritten, im Grunde musste er nur noch entscheiden, ob er das Objekt wirklich kaufen möchte.

Kaufinteressent übernachtet zur Probe

Zu unserer Überraschung teilte er uns plötzlich mit, dass sich der Wohnungskauf erledigt hat. Auf Nachfrage des Beraters gab er an, dass er in der Wohnung eine Nacht verbracht habe und ihn die dabei gemachten Erfahrungen letztlich umstimmten. Diese Aussage überraschte nicht nur den Berater, sondern unser ganzes Team. Solch ein Fall war uns bislang nicht untergekommen.

Unsere Verwunderung ist längst gewichen und inzwischen sind wir der Meinung, dass es gar keine so schlechte Idee ist, vor einem Wohnungskauf einfach mal zur Probe zu wohnen. Im besagten Fall stellte der potentielle Käufer immerhin fest, dass ihn gleich zwei entscheidende Dinge stören. Zum einen sagte ihm die Gemeinschaft im Wohnhaus nicht zu, er hatte den Eindruck, dass er sich mit seinen unmittelbaren Nachbarn nicht verstehen wird. Dies allein wäre für ihn noch kein Grund gewesen, auf den Kauf zu verzichten. Doch zum anderen war er außerdem mit der Geräuschkulisse unzufrieden. Er empfang die Wohnung als zu laut und entschied sich daher gegen den Kauf.

Wer sucht, der findet

Allerdings ließ er sich nicht entmutigen und hielt an der Wohnungssuche fest. Nur wenige Monate später wurde er dann fündig, dieses Mal hatte die Wohnung den Praxistest bestanden. Der Kaufvertrag war schnell unterzeichnet und die Finanzierung sinnvollerweise schon wenige Tage vorher unter Dach und Fach gebracht. So konnte er mit gutem Gewissen den Umzug in die erste eigene Wohnung antreten.

Es muss keine Probeübernachtung sein

Diese Geschichte verdeutlicht, worum es beim Immobilienkauf geht. Wer ein Eigenheim erwerben möchte, sollte sich darin rundum wohl fühlen. Es schadet daher nicht, sich das Objekt genau anzusehen und ggf. sogar zur Probe zu wohnen.

Zugegeben, diese Vorgehensweise ist ungewöhnlich und vermutlich würde auch nicht jeder Verkäufer solch einem Wunsch nachkommen bzw. der Übernachtung zustimmen. Allerdings muss niemand soweit gehen und zur Probe im Objekt wohnen, um eine Kaufentscheidung treffen zu können.

Oft genügt eine weitere Besichtigung, um sich die Immobilie nochmals genau anzusehen. Hierbei sollte der Fokus nicht nur auf das Gebäude und dessen Ausstattung gerichtet sein, sondern ebenso auf äußere Faktoren. Ein genauerer Blick auf die Nachbarschaft sowie gutes Hinhören können hilfreich sein, um bis dahin unentdeckte Störrfakturen zu entdecken.

Es könnte sein, dass am Ende der Entschluss fällt, ein Haus oder eine Wohnung doch nicht zu kaufen. Allerdings muss dies nicht schlimm sein. Im Gegenteil: Besser man wendet einen schlechten Kauf ab, als später unzufrieden zu sein. Die perfekte Immobilie wird sich finden, letztlich ist dies nur eine Frage der Zeit.

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