Verkalkuliert: Die meisten Bauvorhaben werden teurer als geplant

Fast immer zahlen Bauherren für ihr Eigenheim einen höheren Preis als ursprünglich geplant. Das „Handelsblatt“ verwies küzrlich auf eine Studie, die dies untermauert. Laut der Studie, die auf der Befragung zahlreicher Bauherren beruht, werden drei Viertel aller privater Bauvorhaben teurer als geplant. Jeder dritte Bauherr zahlt rund 10 Prozent mehr, jeder fünfte Bauherr sogar 20 Prozent.

Verkalkuliert: Die meisten Bauvorhaben werden teurer als geplant

Doch es muss nicht soweit kommen. Bauherren haben verschiedene Möglichkeiten, um die Kosten ihres Vorhaben abzusichern. Hier ein Überblick wirksamer Lösungen aus der Praxis.

Festpreise aushandeln

Keine Frage, nicht überall lassen sich mit Bauunternehmen und Handwerksbetrieben feste Preise aushandeln. Trotzdem sollten die Möglichkeiten nicht unterschätzt werden, denn nicht nur beim Bau eines Fertighauses lässt sich im Vorfeld ein Festpreis vereinbaren.

Schlussendlich kommt es auf das jeweilige Gewerk und den Anbieter an. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass das günstigste Angebot nicht automatisch des beste ist. Womöglich stellt der Handwerker einen günstigen Preis in Aussicht, verlangt aber am Ende viel mehr. Da ist es unter Umständen besser, ein Festpreis-Angebot anzunehmen, auch wenn dieses zunächst teurer als das günstigste Angebot erscheint. Doch aufgepasst, Festpreise sollten unbedingt schriftlich vereinbart werden.

Im Übrigen schützen Preisvereinbarungen auch vor einem Preisanstieg bei den Baumaterialien. Ob Beton oder Holz, zuletzt sind die Preise für Baustofe drastisch gestiegen. Wer seinen Bauvertrag rechtzeitig unterschrieben hat, konnte ordentlich sparen.

Den Bau fortlaufend überwachen

Dass so viele Bauvorhaben teurer enden als zunächst geplant, kann verschiedene Ursachen haben. Meist nehmen die Arbeiten schlichtweg mehr Zeit in Anspruch, als ursprünglich kalkuliert. Ebenso werden Fehler von Bauarbeitern oder Handwerkern gemacht, die am Ende den Bauherrn teuer zu stehen kommen. Sogenannte Nacharbeiten betragen oft 10 Prozent der einst geplanten Baukosten und mehr. Außerdem wird gelegentlich getrickst, indem z.B. Materialien oder Leistungen abgerechnet werden, die überhaupt nicht geliefert oder erbracht wurden.

Solchen Entwicklungen lässt sich jedoch vorbeugen. Die Lösung besteht darin, den Bau fortlaufend zu überwachen. In der Praxis liegt die Bauüberwachung oft bei den Bauunternehmen selbst oder manchmal auch beim Architekten. Überwachen sich die ausführenden Unternehmen selbst, ist der Nutzen im Hinblick auf die Kosten relativ gering, denn wer weist den Bauherren schon auf Fehler hin, die einen selbst teuer zu stehen kommen? Bei den überwachsenden Architekten kann es wiederum vorkommen, dass sie schlichtweg zu wenig Präsenz zeigen und begangene Fehler der ausführenden Unternehmen unentdeckt bleiben.

Besser ist eine möglichst permanente und zugleich unabhängige Bauüberwachung. Diese mag zwar zusätzliche Kosten hervorrufen, aber dafür ist sie äußerst wirksam und kann wiederum eine beeindruckende Kostenersparnis nach sich ziehen.

Für finanziellen Spielraum sorgen

Höhere Baukosten bedeuten zusätzliche Ausgaben. Es ist wichtig, als Bauherr solche Mehrkosten abdecken zu können (im Idealfall mit Eigenkapital), andernfalls droht womöglich großer Ärger. Eine Finanzierungslücke wäre fatal, schließlich wollen Bauunternehmen und Handwerker bezahlt werden.

Am besten ist eine Finanzreserve, auf die im Ernstfall zurückgegriffen werden kann. Doch nur den wenigsten Bauherren gelingt es, weitere 50.000 bis 60.000 Euro (entspricht ca. 10 Prozent der durchschnittlichen Baukosten) auf die Seite zu legen. So viel Geld setzen sie lieber direkt ein, um weniger Darlehen aufnehmen zu müssen.

Als Lösung wird häufig eine Nachfinanzierung gewählt. Doch sie ist besonders teurer, da oftmals stattliche Zinsaufschläge erhoben werden. Besser ist es, sich den finanziellen Spielraum im Vorfeld zu schaffen. Es gibt z.B. Banken, die es ihren Kunden gestatten, Teile des Immobiliendarlehens am Ende nicht abzurufen – selbstverständlich zinsfrei. Ausführliche Informationen sowie weitere Informationen zum Thema halten unsere Finanzierungsberater parat. Sie suchen noch nach der passenden Finanzierung für Ihr Bauvorhaben? Wir beraten Sie gerne!

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