Was tun, wenn sich das Bauvorhaben verzögert?

Die Mehrheit der Bauherren bereitet sich akribisch auf das Bauvorhaben vor. Trotz guter Vorbereitung kommt es in der Praxis immer wieder zu Verzögerungen. Wir zeigen in diesem Beitrag, welche Möglichkeiten der Absicherung bestehen und was sich empfiehlt, wenn der Ernstfall beim Eigenheim eingetreten ist.

Was tun, wenn sich das Bauvorhaben verzögert?

Maßnahmen zur Absicherung von Bauverzögerungen

Schritt 1: Risiko bewerten

Bauherren sollten im Vorfeld ermitteln, wie hoch das Risiko einer Verzögerung ist. Wer zum Beispiel auf die Fertigbauweise setzt und einem etablierten Anbieter mit jahrelanger Erfahrung vertraut, ist einem wesentlich niedrigeren Risiko ausgesetzt, als Bauherren, die ein Architektenhaus in traditioneller Massivbauweise errichten möchten. In Abhängigkeit vom ermittelten Risiko sind dann Maßnahmen zur Vorsorge zu ergreifen.

Schritt 2: Maßnahmen zur Vorsorge treffen

Die einzelnen Maßnahmen betreffen verschiedene Bereiche, die nachfolgend kurz vorgestellt werden.

  • Finanzierung absichern: Es sollte geklärt sein, was zu tun ist, sollte das Darlehen innerhalb der bereitstellungszinsfreien Zeit nicht rechtzeitig oder vollständig abgerufen werden. Viele Bauherren nehmen dann einen Aufschlag auf den Darlehenszins in Kauf, um zu verhindern, dass Bereitstellungszinsen anfallen. Allerdings gilt es hier genau zu kalkulieren, denn unter Umständen ist es deutlich günstiger, einfach die Bereitstellungszinsen zu zahlen.
  • Mietsituation lösen: Ein weiteres Thema ist der Auszug aus dem bestehenden Zuhause. Es kommt immer wieder vor, dass Bauherren ihr Mietverhältnis zu früh kündigen und dann eigentlich verlängern müssten. Dies ist aber nur möglich, wenn man sich rechtzeitig mit dem Vermieter abspricht.
  • Finanzielles Polster: Ergänzende Sicherheit verspricht ein finanzielles Polster, um unerwartete Kosten (z.B. durch Bereitstellungszinsen oder einem ungeplanten Umzug in eine andere Wohnung) abdecken zu können.

Wenn die Verzögerung auf dem Bau eingetreten ist

Die Praxis zeigt, dass die am Bau beteiligten Unternehmen vergleichsweise wenig unternehmen, um Bauverzögerungen aufzuholen. Deshalb ist es umso wichtiger, auf die Situation hinzuweisen. Erst durch das Senden entsprechender Signale reagieren die meisten Baupartner.

Verzögerungen sind meist nur schwer aufzuholen. Daher geht es in den meisten Fällen darum, Schadensbegrenzung zu betreiben. Ein ganz wichtiger Punkt besteht darin, andere Beteiligte zu informieren, die von der Verzögerung noch nichts wissen. Denn auch diese Betriebe müssen ihre Termine planen und sich rechtzeitig Freiraum schaffen.

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