England: Senkung der Grunderwerbsteuer, um Zugang zu Eigenheimen zu verbessern

In den vergangenen Jahren haben die Preise für Wohneigentum drastisch angezogen. Wer in einer deutschen Metropolstadet, wie z.B. München oder Stuttgart, ein Eigenheim erwerben möchte, muss viel Geld mitbringen oder eine stattliche Finanzierung abschließen. Zugleich weitet sich der Trend aus, auch in anderen Regionen wird das Wohnen immer teurer.

England: Senkung der Grunderwerbsteuer, um Zugang zu Eigenheimen zu verbessern

In London ist Wohneigentum deutlich teurer

Andererseits gibt es Länder, in denen Eigenheime noch viel mehr kosten. Als das teuerste Pflaster Europas gilt London. Die Hauptstadt Englands spielte bei den Immobilienpreisen schon immer ganz vorne mit. Allerdings haben die Preise für Häuser und Wohnungen in den letzten Jahren nochmals erheblich angezogen, seit 2016 beläuft sich die Preissteigerung auf gute 60 Prozent.

Damit wurden mittlerweile utopische Ausmaße erreicht. Wer in z.B. in München eine kleine Wohnung kaufen möchte, kann mühelos 300.000 bis 400.000 Euro einplanen. Im Vergleich zu London ist das noch relativ günstig, dort liegen die Preise spürbar höher. Wer in London ein Eigenheim kaufen möchte, muss im Schnitt rund das 14,5-fache seines Jahreseinkommens aufwenden.

Entlastung der Käufer durch Senkung der Grunderwerbsteuer

Der Regierung sind diese Probleme schon lange bekannt. Ende vergangenen Jahres wurde sie aktiv und erließ ein Gesetzes, welches die Grunderwerbsteuer teilweise abschafft. Bis zu Kaufpreisen von 300.000 Pfund wird keine Grunderwerbsteuer mehr fällig – erst für den Restbetrag, der darüber liegt. Die Staffelung der Steuer reicht von bis 1 bis 12,5 Prozent. Hier gilt: Je höher der Preis, desto höher die Steuer. Käufer von Luxusimmobilien müssen also tief in die Tasche greifen.

Trotz eines solchen Schritts, der den Staat auf die nächsten Jahre gerechnet viele Milliarden Pfund kosten wird, sehen Experten das Vorhaben äußerst kritisch. Das Kernproblem besteht darin, dass die erhebliche Absenkung der Grunderwerbsteuer trotzdem nur ein Tropfen auf den heißen Stein bleibt. Die Immobilienpreise liegen weiterhin hoch und zugleich wird befüchtet, dass Verkäufer die Absenkung berücksichtigen und damit Wohnobjekte noch teurer werden. Deshalb ist auch nicht davon auszugehen, dass sich deutsche Politiker von dieser Entwicklung inspiriert fühlen.

Eine wirklich nachhaltige Lösung würde darin bestehen, mehr Wohnraum zu schaffen bzw. Neubauprojekte erheblich stärker zu fördern. Auch diesbezüglich wurden Schritte unternommen, allerdings nur auf kleiner Flamme. Damit ist abzusehen, dass London noch lange Zeit eine der teuersten Städte bleibt.

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