Darüber, ob ein Immobiliendarlehen erhältlich ist und wie hoch die Monatsrate sein darf, entscheidet vor allem die Haushaltsrechnung. Mit ihr kalkuliert die Bank, was Sie sich als Darlehensnehmer unter Berücksichtigung von Einkommen und Ausgaben bei der Baufinanzierung zutrauen können. Interessanterweise erfolgt die Berechnung anders, als gerne vermutet.
Das Wichtigste zur Haushaltsrechnung vorab
- Die Haushaltsrechnung berücksichtigt die Einnahmen abzüglich der Lebenshaltungskosten und weiterer Ausgaben, um den Spielraum der Monatsrate zu ermitteln.
- Damit hat sie außerdem Einfluss auf den maximalen Kreditbetrag.
- Zur Berechnung werden nicht nur exakte Zahlen, sondern ebenso Erfahrungswerte herangezogen.
- Jede Bank kalkuliert Haushaltsrechnungen anders.
Definition: Haushaltsrechnung bei der Baufinanzierung
Damit die Bank über eine Kreditvergabe entscheiden kann, muss sie die finanzielle Situation des potenziellen Kreditnehmers bewerten. Das zentrale Element hierbei ist die Haushaltsrechnung. Mit ihr wird berechnet, ob ausreichend finanzieller Spielraum besteht, um die monatlichen Kreditraten aufzubringen.
Berechnung
Die Haushaltsrechnung ist nichts anderes als eine Aufstellung relevanter Einnahmen und Ausgaben pro Monat. Es werden ausschließlich nachhaltige Einnahmen angesetzt. Hierzu zählen im Wesentlichen:
- Einkünfte aus der beruflichen Tätigkeit
- Mieteinnahmen
- Kindergeld
Je nach Situation sind auch Kapitaleinkünfte oder Leistungen aus Versicherungen (z.B. BU-Versicherung) als Einkommen ansetzbar. Die Summe all dieser Einnahmen bildet das Nettohaushaltseinkommen.
Den Einnahmen stehen Ausgaben gegenüber. Das Spektrum an Ausgaben ist breit gefächert. Zentraler Bestandteil sind die allgemeinen Kosten der Lebenshaltung. Darüber hinaus können anfallen:
- Versicherungsbeiträge
- Kredit- und Leasingraten
- Unterhaltszahlungen
Zwei interessante Aspekte bei der Haushaltsrechnung sind:
- Anzahl der Personen: Je mehr Personen im Haushalt leben, desto höher die angesetzten Kosten.
- Lebensstandard: Die Kosten der Lebenshaltung werden von der Einkommenshöhe beeinflusst. Die Praxis zeigt, dass Haushalte mit höherem Einkommen einen höheren Lebensstandard haben, weshalb entsprechende Kosten angesetzt werden.
Zieht man die Ausgaben von den Einnahmen ab, bleibt ein monatlicher Überschuss, der dem Haushalt frei zur Verfügung steht. Dies ist theoretisch das monatliche Budget, das die Rückzahlung des Darlehens ermöglicht. Allerdings ist es üblich, hier noch einen Abschlag vorzunehmen und somit den Spielraum für die Darlehensrate zu begrenzen. Schließlich möchten sich Darlehensnehmer von Zeit zu Zeit noch andere Dinge gönnen, beispielsweise für Freizeitaktivitäten oder die Anschaffung eines Fahrzeugs.
Realität vs. Kalkulation der Banken
Viele angehende Darlehensnehmer nehmen irrtümlicherweise an, die Bank würde bei der Haushaltsrechnung ihre persönlichen Finanzen exakt ansetzen. Für die Einnahmen trifft dies zu, doch eine Berücksichtigung der tatsächlichen Ausgaben wäre zu aufwendig. Zumindest gilt dies für die Lebenshaltungskosten.
Gerechnet wird deshalb mit Pauschalen, die sich z.B. am Verbraucherpreisindex orientieren oder auf Erfahrungswerten basieren. Wie die Berechnung im Detail erfolgt, ist von Bank zu Bank verschieden. Für die Festsetzung der Lebenshaltungskosten existieren zwei Ansätze.
Zum einen ist es möglich, dass je Haushaltsmitglied ein fixer Betrag angesetzt wird. Unter Umständen werden Kinder bei solch einer Haushaltspauschale günstiger angesetzt. Zum anderen existiert eine prozentuale Festsetzung, die sich von der Einkommenshöhe ableitet.
Haushaltsrechner: Wir berechnen Ihren finanziellen Spielraum
Das Aufsetzen einer Haushaltsrechnung in Eigenregie ist nur bedingt hilfreich, weil sie von den Kalkulationen der Banken abweichen kann. Besser ist es daher, mit echten Bankkalkulationen zu rechnen.
Diese Aufgabe übernehmen wir gerne für Sie. Unsere Finanzierungsspezialisten beraten Sie unabhängig, um gemeinsam mit Ihnen die ideale Baufinanzierung zu gestalten. Anhand weniger Angaben können wir berechnen, welchen finanziellen Spielraum Ihnen die einzelnen Banken einräumen. So erhalten Sie Gewissheit und können Ihre Finanzierung exakt planen.
Darüber hinaus werten wir Finanzierungsangebote aus. Aktuelle Konditionen von über 600 Finanzierungspartnern werden im Vergleich berücksichtigt. So steht im Handumdrehen fest, wo Sie das passende Immobiliendarlehen zu attraktiven Zinsen erhalten. Das Beste dabei: Unsere Beratung ist kostenfrei und unverbindlich. Sie gehen kein Risiko ein und entscheiden selbst, ob und über wen Sie finanzieren. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Fragen & Antworten zum Thema
Muss ich eine Haushaltsrechnung machen, um einen Kredit zu erhalten?
Nein. Banken machen ihre eigenen Kalkulationen und entscheidend darauf basierend, in welchem Rahmen eine Kreditvergabe erfolgen kann. Einige Menschen erstellen dennoch eigene Haushaltsrechnungen, um ihre finanzielle Situation besser zu verstehen.
Kann ich meine Haushaltsrechnung optimieren?
Das bloße Optimieren auf dem Papier, um eine Bank zur Kreditvergabe zu bewegen, macht wenig Sinn. Wie erwähnt, treffen Banken ihre Kreditentscheidungen anhand eigener Kalkulationen und Pauschalen. Was hingegen hilft, ist echte Änderungen bei den Finanzen. Wer sein Nettohaushaltseinkommen nachhaltig erhöhen oder relevante Ausgaben (z.B. Kreditkosten oder Leasingraten) senken kann, verbessert den eigenen finanziellen Spielraum und damit die Möglichkeiten der Darlehensaufnahme.
Welcher Haushaltsüberschuss ist für eine Finanzierungszusage nötig?
Das hängt vom benötigten Darlehensbetrag und den Hypothekenzinsen ab. So lässt sich nämlich die Monatsrate bestimmen, welche der Überschuss letztlich abdecken muss. Als Faustformel gilt, dass die Höhe der monatlichen Darlehensrate maximal 35 Prozent vom Haushaltsnettoeinkommen betragen sollte.