Der Erwerb von sanierungsbedürftigem Wohneigentum ist nicht jedermanns Sache, dennoch sind solche Immobilien gefragt. Kein Wunder, denn Sanierungsobjekte haben ihre Vorteile. Doch Vorsicht, die Sanierungskosten werden gerne unterschätzt. Umso wichtiger ist es, die Kosten im Vorfeld genau zu kalkulieren.
Gründe für den Kauf von Sanierungsobjekten
Jeder Immobilienkäufer, der ein Sanierungsobjekt erwirbt, hat seine persönlichen Gründe. Diese können vielfältig sein. Für einen Immobilienerwerb mit anschließender Sanierung können folgende Punkte sprechen:
- Niedriger Kaufpreis
- Aussicht auf die Erbringung umfassender Eigenleistungen
- Lage der Immobilie
- Grundstücksgröße
Wenn die Sanierungskosten aus dem Ruder laufen
Es kommt vor, dass die Kosten einer Sanierung wesentlich höher ausfallen, als ursprünglich kalkuliert. Streng genommen ist dies sogar der Normalfall, nur selten werden Sanierungen budgetgerecht realisiert.
Sanierungskosten, die über der Budgetplanung liegen, sind ein finanzielles Risiko. Sollten sie zu sehr in die Höhe klettern, kann das Immobilienprojekt ernsthaft gefährdet sein. Im schlimmsten Fall kann der Eigentümer das Sanierungsvorhaben nicht vollständig beenden und die Immobilie kommt in die Zwangsversteigerung.
Am höchsten ist das Risiko, wenn der Eigentümer seine Finanzierungsmöglichkeiten bereits ausgeschöpft und beispielsweise eine Nachfinanzierung abgeschlossen hat. Hier drohen höhere Zinskosten, welche die Rückzahlung zusätzlich verteuern.
Die häufigsten Gründe für Sanierungskosten, die höher als geplant liegen, sind:
- Unerwartete Zusatzarbeiten
- Von der Kalkulation abweichende Materialkosten
- Höherer notwendiger Arbeitsaufwand
- Überschätzung der eigenen Fähigkeiten (bei Eigenleistungen)
- Höherer Bedarf an Unterstützung durch Spezialisten (z.B. Architekt oder Handwerker)
- Strenge Sanierungsauflagen bei Denkmalschutz
Tipp für mehr Sicherheit
Die größte Sicherheit bietet eine fundierte Kaufentscheidung. Niemand sollte eine übereilte Entscheidung treffen, auch nicht unter Zeitdruck. Sonst kann der Immobilienerwerb mit einem hohen Risiko verbunden sein. Im Zweifelsfall ist es sinnvoller, auf den Erwerb einer Immobilie zu verzichten, als später in ernsthafte oder gar existenzbedrohende finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Am sichersten ist es, sich umfassend zu informieren und die Kosten genau zu ermitteln. Denn eines der Hauptprobleme ist, dass Kaufinteressenten die Kosten oft nur grob schätzen. Genau das ist aber riskant, denn bei einer ersten Schätzung werden leicht Details übersehen oder Preise zu niedrig angesetzt. Gerade wenn das Budget knapp ist, ist mehr Sicherheit gefragt.
Es empfiehlt sich, das Projekt von einem Fachmann prüfen zu lassen. Die Einschaltung von Fachfirmen oder gar eines Architekten hat zwar ihren Preis, bietet aber im Gegenzug eine höhere Planungssicherheit. Am Ende liegen Berechnungen und ggf. sogar Angebote vor, die maßgeschneidert sind und damit eine deutlich höhere Kostensicherheit versprechen.