Die Aufnahme eines Immobiliendarlehens in Zeiten niedriger Hypothekenzinsen ist der Traum vieler Bauherren. Doch wenn sich der Zinsmarkt ändert und die Bauzinsen steigen, droht bei der Anschlussfinanzierung ein drastischer Kostenanstieg. Zum Glück muss es nicht so weit kommen. Es gibt wirksame Strategien zur Zinssicherung, die dieses Risiko deutlich mindern oder sogar ganz ausschließen können.
Risiko steigender Marktzinsen nicht ausblenden
Aus unserer langjährigen Finanzierungsberatung wissen wir: Bauherren und Immobilienkäufer freuen sich über günstiges Baugeld. Über die künftige Entwicklung der Bauzinsen wird jedoch selten nachgedacht. Das birgt Risiken, denn tatsächlich besteht die Gefahr einer erheblichen Verteuerung der Finanzierung. Fachleute sprechen hier vom sogenannten Zinsrisiko.
Viele Darlehensnehmer entscheiden sich für eine Zinsbindung von 10 Jahren. Dieser Zeitraum wirkt zwar komfortabel, reicht aber in der Regel nicht aus, um das Darlehen vollständig zu tilgen. Genau darin liegt die Gefahr. Wenn die Hypothekenzinsen steigen und noch eine hohe Restschuld verbleibt, sind folgende Konsequenzen möglich:
- Die monatliche Darlehensrate steigt erheblich
- Oder der Rückzahlungszeitraum verlängert sich deutlich
- In vielen Fällen erhöhen sich die Gesamtkosten der Finanzierung deutlich
Strategien zur Zinssicherung im Überblick
Zum Glück gibt es mehrere bewährte Strategien zur Zinssicherung. Das Ziel besteht darin, langfristige Planungssicherheit zu schaffen, unabhängig davon, wie sich die Marktzinsen künftig entwickeln. Welche Lösung am besten passt, hängt von Ihrer finanziellen Ausgangssituation, Ihrer Risikoneigung und Ihren Zielen ab. Nachfolgend stellen wir vier gängige Strategien mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vor.
1. Kein Zinsrisiko dank Baufinanzierung per Volltilgerdarlehen
Ein Volltilgerdarlehen sieht eine vollständige Rückzahlung innerhalb der vereinbarten Zinsbindung vor. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer Anschlussfinanzierung. Das Zinsrisiko ist damit ausgeschlossen.
Diese Variante bietet maximale Kalkulationssicherheit, erfordert jedoch ein hohes monatliches Budget. Wer die Rate tragen kann, profitiert zusätzlich häufig von einem Zinsrabatt seitens der Bank.
Ein Hinweis zur Planung: Die Zinsbindung muss nicht auf 10 Jahre begrenzt sein. Auch Laufzeiten von 15, 20 oder 30 Jahren sind möglich. Gerade in Niedrigzinsphasen kann sich dies lohnen.
2. Zinssicherheit mittels langer Zinsbindung
Nicht jeder kann oder möchte ein Volltilgerdarlehen abschließen. Eine gute Alternative ist ein Annuitätendarlehen mit langer Zinsbindung, zum Beispiel 15 bis 30 Jahre. Zwar bleibt in der Regel eine Restschuld bestehen, doch bis dahin bleibt der Zinssatz stabil. Damit bleibt auch die monatliche Belastung konstant.
Der Vorteil besteht in vielen Jahren Zins- und Planungssicherheit. Diese Finanzierungsform eignet sich besonders für Familien, die Wert auf langfristige Stabilität und verlässliche Monatsraten legen.
3. Niedrigzinsen per Forwarddarlehen sichern
Ein Forwarddarlehen dient der frühzeitigen Sicherung eines günstigen Zinssatzes für eine spätere Anschlussfinanzierung. Bereits bis zu fünf Jahre im Voraus kann die Anschlusskondition vereinbart werden. Dabei fallen während der Vorlaufzeit noch keine Zinskosten an.
Diese Lösung lohnt sich vor allem in Zeiten steigender Zinsen oder wenn die aktuelle Zinsbindung in wenigen Jahren ausläuft. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass mit zunehmender Vorlaufzeit ein Zinsaufschlag verbunden sein kann. Daher sollte ein Forwarddarlehen sorgfältig geprüft und kalkuliert werden.
4. Zinssicherung per Bausparvertrag
Ein Bausparvertrag kombiniert das Sparen mit einer späteren, zinsgesicherten Darlehensaufnahme. Wer in den kommenden Jahren bauen oder kaufen möchte, kann sich so langfristig günstige Zinsen sichern. Die Höhe des Darlehenszinses steht schon bei Vertragsabschluss fest.
Auch für die Anschlussfinanzierung einer bereits bestehenden Baufinanzierung kann ein Bausparvertrag sinnvoll sein. In diesem Fall erfolgt die Erstfinanzierung über ein klassisches Annuitätendarlehen mit mittlerer Zinsbindung, zum Beispiel 10 Jahre. Parallel dazu wird ein Bausparvertrag bespart, dessen zinsgünstiges Darlehen später zur Ablösung der Restschuld dient.
Ein Nachteil dieser Strategie besteht darin, dass in der Zwischenzeit zwei monatliche Zahlungen zu leisten sind. Zum einen die Rate für das bestehende Darlehen, zum anderen die Sparrate für den Bausparvertrag. Deshalb ist eine genaue Haushaltsrechnung empfehlenswert.
Weitere Optionen zur Absicherung prüfen
Neben den genannten Strategien gibt es weitere Möglichkeiten, um das Zinsrisiko zu begrenzen. Dazu zählen beispielsweise Sondertilgungsrechte, Tilgungssatzwechsel, Kombikredite oder staatlich geförderte Programme wie die KfW-Förderung. Auch eine Kombination verschiedener Bausteine kann sinnvoll sein.
Wir empfehlen, die Finanzierungsstrategie regelmäßig zu prüfen. Besonders bei Veränderungen wie einem Jobwechsel, Familienzuwachs, einer Erbschaft oder einer geplanten Umschuldung kann eine Anpassung hilfreich sein.
Zinsrisiko wirksam absichern: Nutzen Sie unsere kostenfreie Beratung
Baugeld ist im historischen Vergleich nach wie vor günstig. Wer heute finanziert, sollte sich jedoch nicht darauf verlassen, dass dies dauerhaft so bleibt. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Zinsrisiko deutlich reduzieren oder sogar vollständig ausschließen.
Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Finanzierung zukunftssicher zu gestalten. Unsere erfahrenen Berater entwickeln ein individuelles Finanzierungskonzept, das auf Ihre Wünsche, Möglichkeiten und Lebensplanung abgestimmt ist. Dabei vergleichen wir die Konditionen von über 600 Finanzierungspartnern, um für Sie das bestmögliche Angebot zu finden. Nutzen Sie unsere kostenfreie Beratung – ganz bequem online, telefonisch oder persönlich. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.